Geografie
Vielbrunn liegt inmitten der größten Gemarkung des Odenwaldkreises, in 380 bis 520 Meter Höhe auf einem Buntsandstein-Höhenzug, der sich weit von Norden nach Süden, vom Main bis zum Neckar erstreckt. Die Gesamtfläche der Gemarkung beträgt 2423 Hektar, davon sind 524 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, 1843 Hektar Wald, 34 Hektar Hof und Gebäudefläche, der Rest sind Wege- und Wasserflächen. Die Gemarkung selbst besteht aus 77 % Wald, dabei entfallen auf Kleinprivatwald 53 Hektar, Großprivatwald 1664 Hektar und Gemeindewald 125 Hektar.
Nachbardörfer, -gemeinden und -kreise
Die Gemarkung grenzt im Norden an die Gemeinde Lützelbach, im Osten an die Stadt Klingenberg, die Marktgemeinden Laudenbach, Kleinheubach, die Stadt Miltenberg und die Marktgemeinde Weilbach, (die fünf letztgenannten Orte zum Landkreis Miltenberg in Bayern gehörend), im Süden an die Gemarkungen von Würzberg und Weiten-Gesäß innerhalb der Stadt Michelstadt sowie im Westen an die Stadt Bad König mit dem Nachbardorf Kimbach.
Zu Vielbrunn gehören folgende Weiler:
- Bremhof
- Brunnthal
- Geiersmühle
- Hainhaus
- Ohrnbach (hessischer Teil)
Die römische Vergangenheit des Gebietes von Vielbrunn bezeugen das Kastell Eulbach sowie Kastell Hainhaus, Bodenreste von römischen Militärlagern der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Denkmal dafür ist der Nachbau des Römischen Wachturms an der Landestraße, in der Nähe des Segelflugplatzes.
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Geschichte
Vielbrunn erscheint zum ersten Mal im Jahre 1012 urkundlich unter dem Namen Villebrunnen. Aus diesem Grunde feierte Vielbrunn 2012 seine 1000-Jahr-Feier. Die Schreibung Fulbronn, Fulbron und Fülbrünn kommt in Urkunden von 1432 und 1468 vor. In Schriften des 18. Jahrhunderts heißt der Ort Villbronn. Vielbrunn liegt auf dem sich von Eulbach nach Obernburg hinziehenden Bergrücken, der in der Beschreibung des Odenwälder Bannforsts von 1012 den Namen Nobbenhuson führt. Dieser Name hat sich bis heute erhalten, denn ein Felddistrikt in der Gemarkung Vielbrunn führt jetzt noch den Namen Zobbenhausen. Auf dem Höhenrücken entlang in nördlicher Richtung befindet sich das Hainhaus (bis 1432 führte es den Namen Bentzenburg). Zu Vielbrunn gehört weiterhin der sehr alte Weiler Bremhof, dessen Name sich von dem Bach Branbach ableitet, welcher ein alter Grenzverlauf des Odenwälder Bannforstes darstellt. Der kleine Weiler Brunnthal, im 15. Jahrhundert Brontall und Borntal genannt, zählt ebenfalls zu Vielbrunn. Er befindet sich in dem Tal gleichen Namens, das von der Vielbrunner Höhe direkt zum Main hinunter zieht und bei Laudenbach endet. Unterhalb Bremhof, früher auch Baschtelshof genannt, beginnt das Geyerstal. 1432 hieß es Geyersnest, gleich zu Anfang desselben entspringt der Hangenmüllersbrunnen. Direkt an der Quelle war die Hangenmühle, früher Hangende Mühle genannt, gebaut. Diese wurde anfangs des 20. Jahrhunderts von der Gemeinde Vielbrunn gekauft, die Gebäude wurden abgebrochen und das Wasserwerk, sowie die Vielbrunner Wasserleitung gebaut. Der Hangenmüllersbrunnen ist der Ursprung des Geyersbaches, der in seinem Lauf durch das Geyerstal mehrere dort entspringende Brunnen aufnimmt. Er fließt an der Geyersmühle vorbei und vereinigt sich mit dem Vielbrunner Bach zum Ohrnbach, im Jahr 1012 Maranbach und 1432 Ornbach genannt. Nur der kleinste Teil des gleichnamigen früheren Dorfes zählte zur Gemeinde Vielbrunn, das größte Gebiet gehörte zu Bayern. Von diesem Teil des Dorfes (hessisch) steht heute nur noch eine Scheune aus Sandstein unmittelbar an der Landesstraße. Auf der Höhe zwischen Vielbrunn und dem Sansenhof, am oberen Ende des von Ohrnbach in westlicher Richtung sich hinziehenden Walberntales, liegt die Quelle des Walbernbachs. Sie wird im Jahr 1012 Wallenbronno und 1432 Walborn genannt. Im Jahr 1012 ist er als Grenzpunkt des Odenwälder Bannforst erwähnt, und heute bildet der Walbernbach, welcher in den Ohrnbach mündet, noch die Grenze zwischen Hessen und Bayern.
Vielbrunn gehörte bis 1806 zur Herrschaft Breuberg und kam dann an das Großherzogtum Hessen.
Am 1. August 1972 ging die Gemeinde Vielbrunn im Rahmen der Gebietsreform in Hessen in der Stadt Michelstadt auf. Wie für jeden Michelstädter Stadtteil wurde ein Ortsbe-zirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.